Am 23. März besuchten die Russischklassen (Schwerpunkt- und Freifach) der Kanti Kreuzlingen das Ballett «Anna Karenina» im Opernhaus Zürich, inszeniert von Christian Spuck und entnommen dem gleichnamigen Roman von Lev Tolstoj.
Hanna Lorenzer (3Mc)
Anna Karenina ist mit dem hochstehenden und rigiden Regierungsbeamten, Alexej Karenin, in einer freudlosen Ehe verwickelt. Doch all dies verändert sich, als sie dem jungen, leichtlebigen Offizier Alexei Wronskij über den Weg läuft und sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Anfangs opponiert sie gegen eine Affäre mit Wronksij, wird jedoch kurz darauf, auf sein Umwerben hin, zu seiner heimlichen Geliebten. Die nicht lange unentdeckte Liaison zwischen dem Offizier und der Ehebrecherin führt zur Ächtung und zum Ausschluss aus der Gesellschaft von Anna. Die verzweifelte Petersburgerin muss sich nun zwischen ihren Ehepflichten gegenüber Karenin und der Liebe zu Wronskij entscheiden. Die Handlung, durchflochten von Katastrophen, nimmt ihren Lauf, bis sich Anna von Irrationalität und Eifersucht gegenüber Wronskij getrieben in den Suizid stürzt, um ihrer Pein zu entkommen.
Den Gegenpol zu Annas gescheiterter Ehe und verachteten Affäre bilden der Gutsherr Konstantin Levin und Ekaterina Shcherbatskaja («Kitty»), deren Ehe nicht von Leidenschaft, sondern Verantwortung, Aufrichtigkeit und Zärtlichkeit geprägt ist, und ihre Erfüllung in einem glücklichen Ende auf dem Lande findet. Somit widerspiegelt diese Beziehung das gesellschaftliche Idealbild von Russland im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Einblick in die russische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts
Die Exkursion war ein voller Erfolg. Der von Lev Tolstoj verfasste Roman von Weltrang schildert Geschichten aus dem kaiserzeitlichen Russland und dessen herrschenden Moralvorstellungen bis hin zu scheiternden Liebesbeziehungen, und bietet somit einen tiefen Einblick in das Panorama der damaligen vielschichtigen russischen Gesellschaft. Das Ballett, unterstrichen von Stücken von den Komponisten Rachmaninov und Lutosławski, wird weltweit auf die Bühne gebracht und es ist somit auch für uns eine grosse Ehre, dessen Präsentation beigewohnt haben zu dürfen.
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