Eine Exkursion, so sagt man, sei ein Lehrausgang, eine kleine Forschungsreise mit speziellen Besichtigungen, eine Bildungsreise mit entsprechenden Zielsetzungen. Auf eine solche kürzere, dem Fach Deutsch entsprungene Fahrt haben sich die Klassen 25Mb und 25Mz am vergangenen Freitag begeben und sich nach Marbach aufgemacht.
Antje Brackemann
Was gibt es in dieser kleinen, an einer Schleife des Neckars gelegenen Ortschaft ausser Wein und Landschaft zu erfahren? Neben dem Geburtshaus und der Taufkirche Schillers eine Landschaft aus Zellulose, Archivalien und Exponate des Schreibens und der Schreibenden des vergangenen Jahrhunderts: das Literaturmuseum der Moderne.
Wir sind gemeinsam auf Spurensuche, auf Objektspurensuche gegangen, haben die Materialien in den Vitrinen und Ausstellungsrahmen wachgeküsst durch unser Schauen, unsere Neugier, unser Interesse – kurzum: durch das Gewicht, das wir ihnen unter anderem durch die Weiterverarbeitung in eigenen Texten geben werden.
Im Geburtshaus von Schiller konnten wir durch die leidenschaftliche Schilderung eines Museumsmitgliedes Schillers ersten viereinhalb Lebensjahren in den sehr beengten und recht ärmlichen Wohnverhältnissen nachgehen. Viele Ausstellungsstücke gibt es in dieser Gedenkstätte nicht – ganz so, wie es zu dem bescheidenen Handwerkerhäuschen passt.
Wir konnten uns ein Bild machen, das zunächst ein Denkbild war und in der Folge eine Spur auf Papier hinterlassen wird. Zeichnungen, Briefe, Skizzen, Trouvaillen etc. der Autoren und Autorinnen, der Poeten und Poetinnen, der Litaturschaffenden dienen uns als Auslöser. Das, was uns zunächst fremd erschien, tragen wir aus dem Archiv durch das Verfassen eigener Texte zurück in die uns umgebende Welt.