Mit KSKultur ist an unserer Schule ein Angebot entstanden, durch das Schülerinnen und Schüler an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen können. Ein kürzlich erfolgter Besuch im Zürcher Opernhaus hat lebendige Eindrücke hinterlassen.
Anna Kisters
«Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.» (Hans Christian Andersen)
Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen und Jahrgängen spazieren zusammen mit einer Austauschschülerin der PMS aus Brisbane fröhlich lachend durch das märchenhaft verschneite Zürich. Wir sind gespannt, ob es uns gelingen wird, im Ballett «Of Light, Wind and Waters» Bruchstücke aus Andersens Märchen wiederzuerkennen. Unsere Fantasie sprüht vor «Das hässliche Entlein» oder «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern».
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In klirrender Kälte gibt es das Fotoshooting auf der Terrasse vor dem Spiegelsaal, dann geht es in den Opernsaal. Das Ballett beginnt mit Mutter und Sohn, eingehüllt in metallisch kühle Klänge des dänischen Komponisten Ian Dearden, die gut zum gereizten, sich auf einem Feldbett wälzenden Andersen passen. Bald verlassen wir die Realität und tauchen ein in seine Gedanken und Geschichten, folgen gebannt den geschmeidigen Bewegungen der Meerjungfrau, lauschen dem Plätschern des Wassers und können uns am fabelhaften Tanz des Meeresvolkes in seinen silbern schimmernden Kostümen kaum satt sehen.
Weitere Märchenmotive wie «Der Schatten» enthüllen die Welt der Träume und Ängste, Hoffnungen und Rätsel des berühmten dänischen Dichters, der nun als älterer Herr durch seine Märchen wandelt. Die Bühnenelemente, es sind Mauern in Grau und Anthrazittönen, die mit ihren Mustern mal an Felsen, mal an Birkenrinde erinnern, trennen, schliessen ein, stossen weg und strukturieren das Märchen und das Leben, gewollt oder ungewollt.
Unaufhaltsam und fasziniert schauen wir auf diese immer wieder in anderem Licht erleuchteten Mauern, auf denen der Spiegelbildtanz der Schatten und des Dichters stattfindet. Es wird gekämpft, gestritten, in ihren Schatten vereint und wieder geschieden. Genau dazu passt die scheinbar zufällig aneinandergereihte 12-Ton-Musik von Schönberg.
Nachdem uns die weiss gekleidete Schneekönigin, wie auch Klänge von Schubert, bezaubert haben, erleben wir den Dichter, wie er seiner in einen korallenroten Rock gekleideten Mutter begegnet und von ihrer Hand geführt in spiralartigen Drehbewegungen in den Himmel gleitet. Unsere Blicke wandern mit ihm hinauf zum Porträt Goethes, der uns von der gewölbten Decke herab in kunstvoller Lichtshow verschiedenfarbig leuchtend zulächelt.
Wir sind uns einig, das war ein gewaltiges Erlebnis!
Falls du bei unserem nächsten von der KSKultur organisierten Anlass dabei sein möchtest, reserviere dir doch schon einmal den 20. Juni 2025. Wir besuchen gemeinsam eine Aufführung der «Dreigroschenoper», draussen vor dem Münster Konstanz. Die Anmeldung und weitere Informationen dazu folgen.