Vorgestern, am 4. September, lud die KSK zum Besuchstag. Coronabedingt mussten die Besucherzahlen deutlich tiefer gehalten werden als sonst. Das tat der guten Stimmung unter den Eltern, die der Einladung zahlreich gefolgt waren, aber keinen Abbruch. Das neue Konzept, nach dem der Tag erstmals durchgeführt wurde, bewährte sich voll und ganz.
Corina Tobler
Weniger Unterricht als früher, dafür mehr Zeit für Gespräche, Kulinarisches und wichtige Informationen – und Traumwetter. So lässt sich der Besuchstag 2021 zusammenfassen. Er unterscheidet sich damit markant von seinen Vorgängern, denn das Konzept für den Tag wurde im Schuljahr 2020/21 angepasst. Die Terminverlegung von Anfang Februar zu Anfang September, in der Hoffnung auf attraktivere Witterungsbedingungen, rechtfertigt dieser Samstag komplett. Auch über den späteren Start um 9 statt 8 Uhr beklagt sich niemand.
Feststimmung und Schulalltag in einem
Statt wie früher drei Lektionen pro Klasse finden neu nur noch deren zwei statt, die zudem auf 30 Minuten verkürzt sind. Das Ziel: Mehr Zeit schaffen für den Austausch zwischen Schülern, Eltern, Lehrpersonen und Ehemaligen, die – wenn dies nicht gerade eine Pandemie verunmöglicht – jeweils zahlreich erscheinen. «Die kürzeren Unterrichtssequenzen haben sich bewährt, weil sie einen Einblick in den Schulalltag geben und trotzdem viel Raum für ein attraktives Rahmenprogramm ermöglicht haben, der früher fehlte», bilanziert Rektor Marcello Indino. Der Breite der gehaltenen Lektionen tut die Anpassung jedenfalls keinen Abbruch: Von Schwerpunktfächern wie Biochemie, Russisch oder Wirtschaft über das neue Grundlagenfach Informatik bis hin zu Bildnerischem Gestalten oder Mathematik sind alle Bereiche der Bildung an der KSK vertreten.
Die gewonnene Zeit durch die Verkürzung des Unterrichts ermöglicht es auch, den Elternabend für die neuen 1. Klassen in den Besuchstag einzubauen. Zudem haben die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit, sich fürs Rahmenprogramm zu engagieren. So sind die Maturaklassen neu aktiv in den Tag einbezogen, weil sie im Innenhof ein breites Verpflegungsangebot bereitstellen. «Dieser Einbezug hat mich überzeugt. So gab es ein buntes Speiseangebot, eingebettet in einem Marktfeeling, von motivierten Klassen, die mit dem Verkauf Geld für ihre Maturareise sammeln konnten», sagt Marcello Indino.
Aufwand hat sich gelohnt
Schön sei auch, dass die neue Werkaula unterhalb der «Oase», dem neuen Arbeits- und Aufenthaltsraum oben im C-Gebäude, gleich genutzt worden sei. Dort präsentieren Schülerinnen und Schüler am späteren Vormittag kurze Theatersequenzen aus dem Französischunterricht und Produkte aus der interdisziplinären Sonderwoche «Mehrsprachigkeit» im Frühling. Weitere Aufführungen finden in der Aula statt, wo ein russisches Lied zur Aufführung kommt. In diversen weiteren Räumen sind Ausstellungen, etwa zur Schulzeitung KSKuarterly, Spiele zu Imperialismus oder Wirtschaft sowie Experimente aus der Chemie zu begutachten.
Das grosse Angebot und das Interesse der Eltern am Besuchstag bestätigt auch Prorektor Daniel Hurtado, verantwortlich für die Organisation, im Entscheid, den Anlass trotz Pandemie durchzuführen. «Auch wenn wir weniger Gäste empfangen können und kurzfristige Anpassungen wie die Umstellung auf Unterricht in Halbklassen nötig waren, damit wir überhaupt Eltern zulassen durften, hat sich der Aufwand gelohnt.» Es sei wichtig und schön, dass überhaupt wieder öffentliche Anlässe stattfinden könnten. Die Anwesenden danken den Aufwand jedenfalls an diesem Tag mit bester Stimmung. Marcello Indino fasst es schmunzelnd so zusammen: «Der heutige Tag mit dem neuen Konzept war wie das Fest zum 50-Jahr-Jubiläum 2019 – in etwas kleinerem Format.»