Dass die Kanti über einen hervorragenden IT-Support verfügt, ist spätestens seit der vergangenen Abschlussklassenbefragung durch das Institut IFES bekannt. Das Informatikteam an der KSK leistet aber weit mehr als «nur» Support.
Daniel Hurtado
Jedes Jahr werden die Maturaklassen der KSK vom Institut IFES im Rahmen einer externen Qualitätssicherung befragt. Unter den zahlreichen erfreulichen Rückmeldungen der letztjährigen Befragung sticht die Bewertung der Unterstützung durch den IT-Support besonders hervor. Die befragten Schüler/-innen schätzen die Qualität der Betreuung bei IT-Problemfällen an der KSK mit einem schweizweiten Spitzenwert ein und stellen den Mitarbeitern in der IT-Abteilung damit ein denkbar gutes Zeugnis aus.
Natürlich freuen sich Cedric Niederberger (Lernender), Simon Böhler (Informatiker) und Viktor Forsch (Leitung Informatik) darüber, wie sie im Gespräch zu erkennen geben. Cedric Niederberger, Lernender im 2. Lehrjahr, ist am stärksten direkt mit Supportaufgaben beschäftigt. Er bearbeitet Anfragen oft schon ohne Aufsicht und richtet dazu die Technik in Klassenzimmern und Büros ein. Im 1. Lehrjahr wurde er dabei noch stark von Simon Böhler unterstützt, der den Lead in Supportfragen hat (allerdings leistet er momentan Militärdienst). Viktor Forsch wiederum hat die Gesamtverantwortung, auch in Beschaffungs- und Budgetfragen, und kümmert sich neben der strategischen Ausrichtung um die Zusammenarbeit mit der Schulleitung.
Vergessene Ladekabel und Passwörter
Was geschieht nun, wenn eine Schülerin oder ein Schüler mit einem PC-Problem am Tresen steht? «Mit den Schülern ist es eigentlich immer lustig», meint Viktor Forsch dazu, «Schwierigkeiten begegnen beide Seiten jeweils mit Humor.» Was die konkreten Ärgernisse der Hilfesuchenden angeht, gleicht kein Tag dem andern. Es gibt aber wiederkehrende Themen: «Oft hören wir, dass entweder Citrix, das WLAN oder gleich der ganze Laptop nicht laufen», berichten die drei. Ein Dauerbrenner ist auch das vergessene Passwort. Die unangefochtene Nummer 1 der häufigsten IT-Probleme an der KSK sei allerdings «Ladekabel vergessen».
Ist es denn wirklich immer lustig am Helpdesk? «Na ja, was wir uns manchmal wünschen, wäre auch am frühen Morgen schon ein Lächeln.» Tatsächlich aber fühlen sich die drei sehr wohl, die Zeit fliegt. Oft machen sie darum Überstunden, ohne es zu bemerken. Die wirklichen informatischen Knacknüsse sind im Supportalltag eher selten, können dafür aber umso aufwändiger sein, wie Simon Böhler zu berichten weiss: «Die kürzliche Office-365-Migration führte bei OneNote-Usern zu grosser Frustration, weil nach der Migration die ganzen Unterrichtsmaterialien nicht mehr vorhanden waren.» Wie sich herausstellte, war OneNote für eine solche Migration gar nicht ausgelegt. «Wir bekamen fast graue Haare, bis wir eine Lösung gefunden haben», bestätigt Viktor Forsch. Mit viel Handarbeit konnte das Problem schliesslich behoben werden – Arbeitsstunden, die für Schüler- und Lehrerschaft unsichtbar bleiben.
Die erwähnte Office-Migration in enger Zusammenarbeit mit dem IT-Team der PH Thurgau zeigt: Die Aufgaben der Informatik an der KSK gehen weit über die Beantwortung von Supportanfragen von Schülerschaft und Lehrpersonen hinaus. Dazu gehören saisonal wiederkehrende Dinge wie das Einrichten der Benutzerkonten für neu eintretende Schüler/-innen und Lehrpersonen oder Unterstützung beim Erstellen von Plakaten für die Maturaarbeitspräsentationen. Auch die technische Hintergrundarbeit für Drucksachen der Schulverwaltung ist Teil des Pflichtenhefts.
Grosses Know-How
Ein Aspekt, den alle im IT-Team schätzen, ist der Austausch von Fachwissen mit der PH und innerhalb des KSK-Teams. Simon Böhler ist beispielsweise schon seit seiner Zeit als Lernender an der KSK ein absoluter Wissensträger im Bereich Linux – Wissen, das er seither mit Viktor Forsch und Cedric Niederberger teilt. Wie wertvoll das ist, zeigt das Beispiel der Unterrichtsplattform ILIAS. Bisher hostete die PH Thurgau den ILIAS-Server der Kanti. Nun wurde die KSK darüber informiert, dass das nach einem Update in Zukunft nicht mehr der Fall sein könne. Das führte dazu, dass Simon Böhler einen neuen, KSK-eigenen ILIAS-Server aufsetzte und dieses Know-How mit seinen Teamkollegen teilen konnte. «Dies alles bewerkstelligte Simon ohne externe Experten», betont Viktor Forsch. Nun besitzt die Schule eine eigene, schlanke ILIAS-Umgebung ohne alten Datenmüll. Auch wenn die Wege von PH und KSK sich bei ILIAS trennten: In zahlreichen anderen Bereichen ist die Zusammenarbeit der beiden IT-Teams sehr eng und gewinnbringend: Die Wartungsnacht etwa wird jeweils gemeinsam bestritten, genauso wie die Betreuung der Citrix-Umgebungen.
Die Aufgaben der KSK-IT sind ebenso zahlreich wie vielfältig: Problemlösung für Schüler/-innen und Lehrpersonen, Server aufsetzen und warten, Drucksachen erstellen, Benutzerkonten einrichten und vieles mehr. Stehen Viktor Forsch, Simon Böhler und Cedric Niederberger also für «all work, no play»? Natürlich nicht, wie sich gegen Ende des Gesprächs herausstellt. Es fallen Stichworte wie «Wald» und «Jagd» – aber auch «zocken» und «Kellerbräune». Viktor Forsch hält dementsprechend zum Schluss fest: «Wir alle haben unser Hobby zum Beruf gemacht.»