Die Sonderwochen der KSK stellen eine erfrischende und immer wieder spannende Abwechslung im Schulalltag dar und bieten die Möglichkeit, eben anders als regulär Unterricht zu halten. Dies schätzen sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonen sehr.
Geraldine Lamanna
Ohne Zweifel erinnern sich Ehemalige an ihr erstes Klassenlager oder die Sprachaufenthalte in Frankreich und England oder Irland. Die Fotos dieser vergangenen Reisen zieren noch immer so manches Klassenzimmer. Nicht wenige prämierte Maturaarbeiten begannen mit einer Idee, die in der Naturwissenschaftswoche geboren und untersucht wurde. Selbst die intensive Maturavorbereitungswoche in Mathematik (vermutlich nicht das Lieblingsfach aller Schülerinnen und Schüler – mir übrigens völlig unverständlich) erfreut sich grosser Beliebtheit. Zahllose lange Diskussionen und Analysen, kreative Projekte, sportliche Aktivitäten, Theaterstücke und Ausstellungen sind erst durch die Sonderwochen möglich geworden. Diese interdisziplinäre Vielfalt konnte kaum vom Kollegium gestemmt werden, so dass an der Zeit war, das Sonderwochen-Konzept zu optimieren.
Es galt, personelle Engpässe zu umschiffen, jahreszeitliche Rahmenbedingungen zu nutzen, die Anbindung an das Curriculum noch besser zu sichern und dabei die Vielfalt und Interdisziplinarität der Sonderwochen zu erhalten. Das Ergebnis dieser Voraussetzungen ist ein im Junikonvent 2022 verabschiedetes neue Konzept (siehe Grafik). Es löst alle oben genannten Schwierigkeiten und bietet eine Vielzahl an Neuerungen, auf die sich die Schülerschaft freuen darf.
Der Zeitpunkt der Sonderwochen im Frühling liegt neu vor Pfingsten. Die Tage unmittelbar vor den Ferien sind nun für Sonderveranstaltungen reserviert, die bisher im Schuljahr verteilt lagen. Dies führt dazu, dass die Französisch- und Englischaufenthalte nicht mehr gleichzeitig stattfinden müssen und dass weniger Unterricht für Sonderveranstaltungen während des Schuljahres ausfällt. Die SWS (Sonderwoche zum «Selbständigen wissenschaftlichen Schreiben», früher «SLA») liegt kompakt in einer Woche, sodass die Jugendlichen sich dann intensiv mit dieser beschäftigen können – ohne sich parallel auf Regelunterricht und Prüfungen konzentrieren zu müssen. Der beliebte Politiktag erhält nun eine eigene Woche und die erprobten interdisziplinären, musisch fokussierten Sonderwochen der Vergangenheit haben zwei neue Gefässe erhalten, in welchen sie stattfinden können. Diese neuen Möglichkeiten sind aber gleichzeitig offen genug definiert, um auch neue Ideen und Projekte zuzulassen. In dieser interdisziplinären Themenwochen können die Blocktage der MINT-Klassen integriert werden, sodass diese nicht mehr während der mündlichen Aufnahme- und Maturaprüfungen durchgeführt werden müssen, also während alle anderen Schülerinnen und Schüler unterrichtsfrei haben.
Ein Novum ist der Konzepttag als Sondertag. Diesen Tag gestalten die Schülerinnen und Schüler selbst. Die Bandbreite an Angeboten ist entsprechend gross; sie reicht von Kletter- und Bowlingexkursionen über Hip-Hop-Tanz-, Schach-, und Kochkursen bis hin zu Wander- und Velotouren. Alle Schülerinnen und Schüler kommen drei Mal während der Kantizeit in den Genuss, den Konzepttag mitgestalten und miterleben zu dürfen.
In den dritten Klassen sind vor Pfingsten zwei Tage für die besonderen Anliegen dieser Klassenstufe reserviert, die Schülerinnen und Schüler haben hier Zeit für eine intensive Arbeitsphase an der Maturaarbeit und die Möglichkeit, sich eingehend mit Fragen nach Berufs- und Studienwahl auseinanderzusetzen. So werden jetzt an diesen Tagen Unterstützungskurse und individuelles Coaching für die Maturaarbeit genauso angeboten wie der «Remember meets Talents»-Anlass mit dem BIZ-Studienwahlworkshop.
Auch die vierten Klassen, die kurz vor der Matura stehen, gewinnen einen Tag für die Maturavorbereitung, an welchem mündliche oder schriftliche Probematuraprüfungen absolviert werden (dieses Jahr in den Fächern Deutsch, Englisch und Bio/Chemie) sowie letzte Unsicherheiten rund um die Organisation und Durchführung der Prüfungen geklärt werden können. Der MyDay der letzten Jahre, den die SuS sehr geschätzt haben, bleibt für die ersten und vierten Klassen bestehen. In den ersten Klassen wird er sogar auf zwei Tage ausgedehnt, damit für herausfordernde Themen, wie Sucht, Mobbing, Depression u.a. genug Zeit zur Verfügung steht.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das neue Konzept personelle Herausforderungen und die Ungleichbehandlung der MINT-Klasse bezüglich unterrichtsfreier Tage beseitigt, dass es Bewährtes und Beliebtes zwar umorganisiert, aber letztlich beibehält und dass es das Angebot mit neuen Gefässen und Events aufwertet, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Klassenstufen abgestimmt sind.