Die Maturitätsarbeit nimmt als vorbildende Grundlage für die akademische Bildung einen besonderen Stellenwert in der Laufbahn der Schülerinnen und Schüler ein. Das eigentliche wissenschaftliche Arbeiten beginnt an der Kantonsschule Kreuzlingen aber schon früher.
Carina Lukosch
Der Grundstein für die Maturitätsarbeit wird in Klasse zwei gelegt, wenn die Schülerinnen und Schüler der KSK im einwöchigen Intensivkurs «EWA» (eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten) die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, etwa das Zitieren, Exzerpieren oder Bibliografieren lernen oder sich mit Methoden zur Findung und Eingrenzung eines Themas auseinandersetzen. Die Fähigkeiten, die die Lernenden aus dieser Woche mitnehmen, werden ihnen im Schulalltag immer wieder begegnen: Eine Interpretation erfordert beispielsweise das Einbinden von Zitaten, das Erschliessen eines Themas bedarf der Fähigkeit des Exzerpierens und für Projekte ist es notwendig, Literatur finden und bewerten zu können.
In Klasse drei beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der KSK mit ihrer Maturitätsarbeit. Begleitet werden sie in dieser Phase einerseits von ihrer Betreuungsperson, andererseits können die Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl von Workshops besuchen, die sie für das Verfassen ihrer Arbeit benötigen. Begonnen mit einem Workshop zur Literaturverwaltung, erhalten die Verfasserinnen und Verfasser im Workshop «Formulieren, Methodik, Leserführung» und in der Schreiboase Tipps zum wissenschaftlichen Schreiben oder zur Frage, wie sie Plagiate in Zeiten von KI vermeiden können (Workshop «Plagiate vermeiden»). Da viele Maturandinnen und Maturanden für den praktischen Teil ihrer Arbeit Umfragen erheben, kann die Teilnahme an einem «Lime Survey-Workshop hilfreich sein. Kurz vor und nach Abgabe der Arbeit besteht darüber hinaus die Möglichkeit, an einem Kurs zum Redigieren der eigenen Arbeit teilzunehmen und einen Kurs zum Präsentieren zu besuchen. Eine Maturaarbeit erfordert einen hohen Grad an Selbstständigkeit und die Orientierung an wissenschaftlicher Methodik. Sie stellt darum einen Meilenstein auf dem Weg zur Studierfähigkeit dar.