Am 2. November ab 9 Uhr präsentierten 77 Schülerinnen der Kantonsschule Kreuzlingen ihre Maturaarbeit einem öffentlichen Publikum und stellten sich im Anschluss dessen Fragen. Auch in diesem Jahr kam es zu regen Diskussionen, beispielsweise über die Kolonisation des Mars, nachhaltige Ernährung, die Besiedlung verschiedener Materialien durch Quagga-Muscheln oder Japanische Horrorgeschichten.
Carina Lukosch und Julia Heier
Die Maturitätsarbeit ist Meilenstein in Richtung Studierfähigkeit und Präsentation eines über Monate geschliffenen Herzstücks zugleich. Rund 40 Wochen beschäftigen sich unsere Drittklässlerinnen und -klässler mit einem forschungsrelevanten Thema ihrer Wahl und werden dabei von mindestens einer Lehrperson begleitet.
Am vergangenen Samstagvormittag konnten sie die Erkenntnisse dieser Arbeit – als angehende Maturandinnen und Maturanden der vierten Klassen – einem grösseren Publikum, bestehend etwa aus Familie, Freunden, jüngeren Klassen und Lehrpersonen, präsentieren und im Anschluss daran eine Diskussion zu ihren Themen leiten.
«Die waren alle so selbstbewusst», meint Zaira aus der dritten Klasse fast ehrfürchtig und scheint in Gedanken schon bei ihrem eigenen Thema zu sein. «Man hat gemerkt wie viel Herz und Liebe in die Arbeit gesteckt wurde», ergänzt Lina, als sie von einer Präsentation erzählt, in der eine Schülerin ihre eigenen Texte vorgestellt hat. Spannend sei darüber hinaus aber auch, «wie die Folien aussahen, eben wie das Verhältnis von Text und Bild sein soll», unterstreicht Leo den formal-gestalterischen Aspekt und pflichtet Andrin bei, der «besonderen Mehrwert darin erkennt, den Aufbau so einer Präsentation im Ganzen zu erleben». Vorbereitend für die eigene Maturitätsarbeit besuchen die Drittklässlerinnen und -klässler der Kantonsschule Kreuzlingen mindestens drei Präsentationen. Sie bekommen so einen Einblick in die Vielfalt wissenschaftlicher Methoden sowie Präsentations- und Fragetechniken, der für die eigene wissenschaftliche Auseinandersetzung wertvoll ist. Was für die einen erst der Anfang einer fast vierzigwöchigen Auseinandersetzung ist, ist für die anderen das Ende dieser Phase: «Jetzt geht es mir gut», sagt Benjamin grinsend, legt den Laserpointer auf den Schreibtisch und packt seine Karteikärtchen zusammen.
Doch der Prozess der Maturaarbeit 2024 ist damit noch nicht abgeschlossen. Nun haben Lehrpersonen wie Maturaarbeiterinnen und -arbeiter die Möglichkeit, herausragende Arbeiten beispielsweise bei dem Jugendwettbewerb Think Tank Thurgau einzureichen oder auch bei der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft sowie bei Schweizer Jugend forscht. Und auch der Beirat der KSK wählt unter den sehr guten Arbeiten einige aus, die im Rahmen der Maturafeier im Juni 2025 prämiert werden werden. Wir gratulieren unseren angehenden Maturandinnen und Maturanden ganz herzlich zum Abschluss ihrer Maturaarbeit und wünschen Ihnen jetzt bereits viel Erfolg für die weiteren Abschlussprüfungen.