Gleich fünf Klassen legen dieses Jahr die Maturaprüfung ab. Alle hoffen, am 30. Juni an der Maturafeier das ersehnte Zeugnis überreicht zu bekommen – aber welche Hürden sind bis dahin zu nehmen?
Daniel Hurtado
In fünf Fächern werden die Maturandinnen und Maturanden zu verschiedenen Zeitpunkten im Juni Prüfungen abzulegen haben: In Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik und im individuell gewählten Schwerpunktfach. Die Prüfungsnote setzt sich in allen Fächern aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung zusammen – die schriftlichen Prüfungen beginnen am 14. Juni mit dem Deutschaufsatz, die mündlichen am 27. Juni.
Tagesform und vier Jahre Arbeit
Nun umfasst das Maturazeugnis aber noch mehr Fächer als «nur» die genannten fünf. Wo keine Prüfung abgelegt wird, besteht die Maturanote aus dem Durchschnitt der letzten zwei Semester (wobei manche Fächer zu Fächergruppen zusammengefasst werden). In den Prüfungsfächern zählt diese sogenannte Vornote genauso viel wie die Prüfung, in welcher der schriftliche und der mündliche Teil zu gleichen Teilen gewichtet werden. Dank dieses Systems entscheidet nicht alleine die Tagesform über den Prüfungserfolg: Die seriöse Arbeit der vergangenen vier Jahre zahlt sich in Gestalt der Vornoten aus. Wer tiefer in die Einzelheiten der Prüfungsregelung einsteigen möchte, findet alle Grundlagen im Rechtsbuch des Kantons Thurgau.
Die Maturaprüfungen sind für die Schülerinnen und Schüler meist eine angespannte Zeit. Schliesslich will man in diesen Tagen beweisen, dass man matura oder maturus (also «reif») ist. Die vier Jahre Kantonsschule bereiten die Prüflinge selbstverständlich auf diese Reifeprüfung vor – die Situation eines entscheidenden Abschlussexamens ist dennoch für die meisten Kandidatinnen und Kandidaten neu. Stimmt die Tagesform? Kommen die Fragen, mit denen ich gerechnet habe?
960 Prüfungen in zwei Wochen
Für den Erfolg der Maturaprüfungen sind nebst den Schülerinnen und Schülern selbst weitere Personen mitverantwortlich. Zu denken ist dabei etwa an die Verwaltung, welche in kurzer Zeit alle Noten zusammengetragen und berechnen sowie Listen drucken muss. Die letzte Prüfung endet am Donnerstag, 29. Juni um 14.45 Uhr – bis zum Beginn des Maturakonvents um 17.25 Uhr bleibt nicht mehr viel Zeit für alle Vorbereitungen. Auch die Erstellung des Prüfungsplans selbst ist gerade dieses Jahr aussergewöhnlich komplex, da fünf und nicht wie üblich vier Klassen ihren Abschluss machen. Viele Lehrpersonen prüfen deswegen zwei Klassen parallel und sind entsprechend noch stärker belastet als das bei einer «normalen» Matura ohnehin der Fall ist. Immerhin werden in diesen gut zwei «Maturawochen» insgesamt 480 schriftliche Prüfungen verfasst – und korrigiert sowie noch einmal so viele mündliche Prüfungen abgelegt – und vorbereitet. 960 enorm wichtige Prüfungen in kurzer Zeit also.
Keineswegs zuletzt ist an die Expertinnen und Experten zu denken, die an den mündlichen Prüfungen vom 27. bis 29. Juni jeweils eine Gruppe von 3–4 Maturandinnen und Maturanden in die verschiedenen Prüfungen begleiten. Die Kantonsschule Kreuzlingen kann sich glücklich schätzen, dass gleich 27 Fachpersonen, Ehemalige und Zugewandte sowie Lehrpersonen anderer Schulen die Zeit finden, den Maturandinnen und Maturanden eine Stütze zu sein und den redlichen Ablauf der mündlichen Prüfungen sicherzustellen. Den prüfenden Lehrpersonen wiederum können sie eine Zweitmeinung sowie Hinweise zum Prüfungserfolg der Gruppe in anderen Fächern liefern.
Nun bleibt nur noch eines: Die gesamte Kantonsschule Kreuzlingen wünscht allen 96 Maturandinnen und Maturanden viel Erfolg! Wir hoffen, an der Maturafeier vom 30. Juni ab 18.00 Uhr im Dreispitz allen ihr Maturazeugnis überreichen zu dürfen.