Filmdreh für Gerechtigkeit

Filmdreh für Gerechtigkeit

Der Unterricht im Ergänzungsfach Geografie und Geschichte steht aktuell ganz im Zeichen des Eduki-Wettbewerbs. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich dabei mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UNESCO (Sustainable Development Goals, SDG) auseinander, die die Grundlage der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bilden.

Michael Volkart

Bis Ende Februar 2024 produzieren die Schülerinnen und Schüler des EF Geografie und Geschichte eine Videodokumentation über die Lernwerkstatt im Café AGATHU in Kreuzlingen. AGATHU ist die Arbeitsgruppe für Asylsuchende Thurgau, die sich für Menschen einsetzt, die aus ihrer Heimat fleihen mussten und nun – temporär oder dauerhaft – in der Region Kreuzlingen leben. AGATHU betreibt ein Café als Treffpunkt, bietet aber auch Sprachkurse, kreative Ateliers und Rechtshilfe an.

«Für welche der Ziele für nachhaltige Entwicklung wollen wir uns mit unserem Projekt einsetzen?» Mit dieser offenen Frage begann für die Schülerinnen und Schüler der KSK Anfang Jahr die Arbeit am EDUKI-Wettbewerb. Nachdem sie sich genauer über die Ziele informiert hatten, die die Fondation EDUKI für den diesjährigen Wettbewerb ausgeschrieben hat, wählten sie per Abstimmung den Kampf gegen Armut und Ungleichheit sowie den Einsatz für hochwertige Bildung als Fokusziele aus.

Das Abstimmungsergebnis (Michael Volkart)

In der Folge galt es, Inhalt und Form des Medienbeitrags, der beim Wettbewerb eingereicht wird, genauer zu bestimmen. Schnell kristallisierte sich die Idee heraus, einen Videobeitrag zu produzieren, der aufzeigt, welche Bedeutung der Einsatz für die drei Ziele in unserer Region hat und der alle Betrachtenden selbst zum Handeln inspiriert. Drei Teams begannen in der Folge, sich mit den Handlungsfeldern Aktion, Information und Dokumentation zu befassen. Sie stellten den Kontakt mit AGATHU her, machten sich Gedanken dazu, wie die Wettbewerbsteilnahme an der Schule publik gemacht werden kann und wie dies alles am Schluss in einer Videodokumentation zusammenkommt. Wertvolle Unterstützung lieferte in diesem Zusammenhang auch die Medienwerkstatt der PHTG, die für schulische Projekte auf dem Campus die kostenlose Ausleihe von zahlreichen Geräten wie Videokameras und Mikrofonen ermöglicht.

Bildung als Brücke zwischen Menschen und Kulturen

Schon bald stand dann ein erster Besuch bei AGATHU auf dem Plan, wo Simone Vogel-Kappeler, die Leiterin der Lernwerkstatt, unseren Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihre Arbeit ermöglichte. Mit der Unterstützung von zahlreichen Freiwilligen organisiert sie dort jede Woche einen Abend, an dem Geflüchtete Hilfestellung für das Lernen in verschiedenen Bereichen wie Deutsch oder Mathematik erhalten. Eine Besonderheit an der Lernwerkstatt ist, dass dort auch eine Kinderbetreuung organisiert werden kann, so dass auch Eltern kleiner Kinder das Lernangebot in Anspruch nehmen können. Die Leitidee der Lernwerkstatt – so wie sie auf der Webseite von AGATHU beschrieben wird – wird damit umfassend umgesetzt: «Bildung ist die Brücke zwischen Menschen und Kulturen und die Grundlage, andernorts wieder Heimat zu finden.» Was das konkret bedeutet, liess sich in sehr anschaulicher Weise beim Besuch erkennen. In einer sehr offenen Atmosphäre tauschten sich Menschen verschiedenster Herkünfte aus, berieten sich und lernten gemeinsam.

Zurück an der KSK ging es darum, die Schulgemeinschaft über das Projekt zu informieren. Dazu dient in einem ersten Schritt die Wand im Durchgang zwischen den Gebäuden A und B, auf der bis zum Abschluss der Projekts Ende Februar berichtet wird.

Die Schülerinnen und Schüler des EF Geografie und Geschichte (Michael Volkart)

Natürlich wird die von den Schülerinnen und Schülern produzierte Videodokumentation, in der verschiedene Menschen aus der Lernwerkstatt vorgestellt werden, dann ebenfalls veröffentlicht. Damit soll einerseits AGATHU bekannt gemacht, andererseits aber auch zum eigenen Handeln inspiriert werden. Gerade in der Lernwerkstatt – so betont Simone Vogel-Kappeler – seien helfende Hände und Köpfe, die sich engagieren wollen, immer sehr willkommen.

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