Kritisches Denken – Das KSK-6K-Modell

Kritisches Denken – Das KSK-6K-Modell

Zum Start in das Schuljahr 2026/27 fand an der KSK die Einführungsveranstaltung «Kritisches Denken 2025» statt. Rektor Dr. phil. Marcello Indino rückte dabei folgende Fragen ins Zentrum: Wie gehen wir mit neuen Erwartungen im Gymnasium um? Warum haben Schülerinnen und Schüler, die sich an der Sekundarschule leistungsmässig eher «durchbeissen» mussten, vielleicht bessere Chancen am Gymnasium als diejenigen, denen das Lernen und Prüfung schreiben bisher leichtgefallen ist? Und weshalb ist es bedeutsam, über das eigene Lernen genau Bescheid zu wissen, Informationen zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven einzunehmen?

Julia Heier

Ein wichtiger Teil der Veranstaltung bestand darin, die Schülerinnen und Schüler für neun Elemente des Kritischen Denkens zu sensibilisieren: Perspektivenwechsel, Hinterfragen, Kontextualisieren, Offener Diskurs, Aufmerksames Zuhören, Präzises Lesen und Beobachten, Strukturieren, Validieren und Reflexion. Diese Elemente bilden das Fundament für ein verantwortungsbewusstes und reflektiertes, also erfolgversprechendes Lernen. Sie helfen nicht nur beim Bewältigen schulischer Anforderungen, sondern stärken auch die «Future Skills» der Schülerinnen und Schüler – Kompetenzen, die später im Studium und im Berufsleben, aber bereits heute in der Gesellschaft von hoher Bedeutung sind. Das bekannte 4K-Modell wurde an der KSK um zweit weitere Aspekte, nämlich Komplexität und Kondition, ergänzt.

Das KSK-6K-Modell (Dr. phil. Marcello Indino)

Indino zeigte auf, dass Kritisches Denken nicht nur eine kognitive Technik, sondern auch eine Haltung ist: «Es verlangt Neugierde, die Bereitschaft, eigene Überzeugungen zu hinterfragen, und die Fähigkeit, unterschiedliche Sichtweisen wertzuschätzen.» Anhand von Beispielen – etwa dem sogenannten «Fischteicheffekt» oder dem «Konformitätseffekt» – wurde verdeutlicht, wie stark Lernprozesse durch soziale Dynamiken beeinflusst werden und wie wichtig es ist, sich diese Einflüsse bewusst zu machen und sich ihnen zu stellen.

Rektor Dr. phil. Marcello Indino führte die ersten Klassen in das kritische Denken ein. (Julia Heier)

Die Schülerinnen und Schüler erhielten nicht nur theoretische Impulse, sondern auch konkrete Aufgaben, mit denen sie die Elemente des Kritischen Denkens auf ihr eigenes Lernen anwenden konnten.

Im kommenden Quartal folgt als nächster Schritt eine Aktionswoche Kritisches Denken. Während dieser Woche werden die Themen nochmals gezielt im Unterricht vertieft und in verschiedenen Fächern mit praktischen Beispielen verknüpft. Damit soll das Kritische Denken langfristig als feste Kompetenz im Lernalltag der KSK verankert werden.

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