Szenische Lesung – lebhaft und überraschend

Szenische Lesung – lebhaft und überraschend

Michèle Minelli und Peter Höner haben am 30.Mai drei Klassen in einer szenischen Lesung den Jugendroman «Passiert es heute? Passiert es jetzt?» vorgestellt. In den Genuss einer 90-minütigen Darstellung kamen die 26Ma, die 26Mc und die 3Mb.

Carina Lukosch

Ein Tisch in der Mitte, zwei Stühle daneben, auf dem Tisch einige Zettel mit Namen. Sie dreht ihre langen Haare ein, zieht eine «Käppi» an, zupft am Hemd und schnäuzt sich noch ein Mal. Er fingert an einer Schachtel Zigaretten, nimmt eine heraus, steckt sie heimlich ein und rückt noch schnell die Hose zurecht. Dann treffen sich beide vor der Tafel, schauen sich an, lächeln. Michèle Minelli und Peter Höner stellen im ersten Teil einen Auszug aus dem Roman der Autorin lesend vor.

Michèle Minelli trifft Peter Höner. (Foto: René Oberholzer)

Immer wieder schlüpfen sie in verschiedene Rollen, springen abrupt von einem Charakter in den nächsten und bieten den Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Figuren des Romans direkt zu befragen. Sie: 16-jähriger Jugendlicher, Polizistin, Nachbarin. Er: cholerischer Vater, Polizist, Therapeut. Spätestens nach dem ersten Auftritt des leicht reizbaren Vaters ist die Zuhörerschaft verwundert und auch ein wenig erschrocken über den lautstarken Ausbruch. Die Schülerinnen und Schüler sind gefangen von der Inszenierung der Figuren. Immer dringender wollen sie herausfinden, wer denn den Mord in dem Familiendrama begangen hat, und kommen so von einer Frage zur nächsten. Wie selbstverständlich stehen die Darstellenden auf und reagieren als kleinlaute Mutter, übereifrige Polizistin, nach Anerkennung ringendem Jungendlichen oder als besserwisserischer Vater.

Das Statement der Schülerinnen und Schüler ist eindeutig: Die Lesung war lebhaft, laut, realistisch, überraschend und ist unbedingt zu wiederholen.

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