Die Vorfreude steigt – und bei manchen Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen vielleicht auch die Nervosität: Die diesjährige Präsentation der Maturaarbeiten naht. Am Samstag, 6. November, ist es so weit.
Daniel Hurtado
Manche erinnern sich: Letztes Jahr konnte der traditionelle Präsentationsmorgen aufgrund der Beschränkungen durch Corona-Massnahmen leider nur mit einem sehr kleinen quasi «handverlesenen» Publikum stattfinden. Die Situation zeigt sich dieses Jahr zum Glück deutlich besser: Wir dürfen wieder ganz ohne Anmeldung Gäste empfangen und hoffen auf zahlreiches Erscheinen! Zwei Beschränkungen gilt es allerdings zu beachten:
- Es herrscht grundsätzlich Maskenpflicht in den Innenräumen der KSK.
- Der Einlass ist für externe Gäste über 16 Jahre nur mit einem gültigen Zertifikat möglich. An den Gebäudeeingängen werden die Zertifikate geprüft werden. Deshalb ist frühzeitiges Erscheinen unbedingt zu empfehlen – wir müssen von Wartezeiten ausgehen! Nach Prüfung des Zertifikats erhalten die Gäste ein Bändel als Bestätigung. Dieser ermöglicht es, frei zu wählen, welche Präsentationen man sehen möchte. Wer unter 16 Jahre alt ist, kann ohne Zertifikat teilnehmen.
Bereits ein zufälliges Herumblättern in der Programmbroschüre zeigt: Ein Besuch lohnt sich, die Vielfalt der Arbeiten ist bestechend. Manche sind in Fremdsprachen verfasst – so taucht Nadine Schwub in «’Twere good she were spoken with…» A Staging of Ophelia’s Death Scene through a Solioquy and Contemporary Dance in Shakespeares Meisterwerk Hamlet ein. Grundlage für die praktische Arbeit ist eine Analyse der tragischen Figur Ophelias, die nach einem Streit mit Hamlet scheinbar ihren Verstand verliert und ertrinkt – möglicherweise ist es Selbstmord. Ihre Erkenntnisse dazu, wie Ophelia im Original keine Stimme erhält, nutzt Nadine Schwub, um ihr diese in Form eines selbstverfassten inneren Monologs zu verleihen, zu dem sie ihre eigene Choreografie tanzen wird.
Marius Schroff dagegen beschäftigt sich mit «Konstruktion, Aufbau und Material bei Stahldrahtseilen»: Wussten Sie, dass Stahldrähte erst durch Verwindung zu Seilen ihre ungeheure Stärke erreichen, wie wir sie im Alltag bei Fahrstühlen, Hängebrücken oder Seilbahnen ganz selbstverständlich nutzen? In dieser Maturaarbeit werden die Entwicklung der modernen Stahldrahtseile beschrieben, die Anwendungen ausgelotet und exemplarisch einzelne Stahldrähte untersucht.
Blättert man weiter im Programm herum, stösst man auch auf bewegte Bilder: Im Rahmen ihrer Maturaarbeit hat Amelie Romano im Fach Bildnerisches Gestalten einen Animationsfilm mit dem Titel «On The Train» produziert. Der 8-minütige Film besteht aus über 1’000 Einzelbildern (Frames), die sie digital auf ihrem Tablet gezeichnet und animiert hat. Für die Entwicklung ihrer Filmfiguren forschte Amelie intensiv zur japanischen Mythologie und Folklore sowie diversen japanischen Animationsfilmen.
Manuel Ditthardt wiederum hat seine Maturaarbeit zum Thema RAP («Inwiefern haben sich die Rap-Texte entwickelt und wie Gesellschaft beeinflusst?») geschrieben. Er hat die Frage, inwiefern sich die Texte entwickelt und die Gesellschaft beeinflusst haben, aufgeworfen. In der Analyse vieler Texte und Interviews mit Yannick Jauch (Lyrics) und Pablo Vögtli (SRF) wird ein spannender Abriss eines sich verändernden Genres geliefert.
Nicht nur die erwähnten, sondern alle Autorinnen und Autoren haben sich intensiv mit ihren mannigfaltigen selbstgewählten Themen auseinandergesetzt. Allein schon deshalb freuen sie sich trotz notwendigem Schutzkonzept über zahlreiche Besucher!