KSK forciert politische Bildung

KSK forciert politische Bildung

Am 30. September fand an der KSK der Politiktag statt, der sich mit neuem Konzept ab sofort jährlich wiederholen soll. Einen ganzen Tag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich pro Jahrgangsstufe intensiv mit verschiedenen Gebieten der Politik auseinanderzusetzen.

Carina Lukosch

Die ersten Klassen haben am Vormittag unter dem Motto «Politik verstehen – Demokratie» verschiedene Staatsformen kennengelernt und sich mit der Rolle des Volkes und mit politischer Partizipation beschäftigt. Die Aufgabe, ein Thema zu finden, für das die Erstklässlerinnen und Erstklässler auf die Strasse gehen würden, sollte kreativ umgesetzt werden. Hier haben die jungen Demokratinnen und Demokraten in Protest-Girlanden, Bannern und Plakaten sowie mit Strassenkreide ihr politisches Statement für uns alle sichtbar zum Ausdruck gebracht. Am Nachmittag ging es um die Frage, was Politik denn überhaupt sei, wie Wahlen und Abstimmungen funktionieren. Besonders spannend war es für die Lernenden, herauszufinden, welcher politischen Partei sie sich anschliessen würden. Für Zündstoff, den die Diskutierenden glücklicherweise mit Bedacht entschärfen konnten, sorgten dabei Fragen wie «kann ein Akademiker besser als ein Maurer entscheiden, was gut für ein Land ist?» oder «sollten Ausländer wählen dürfen?».

Einblick ins Bundeshaus

«Politik erleben»: Unter diesem Motto haben die zweiten Klassen Einblick in die Arbeit des National- und Ständerats im Bundeshaus Bern erhalten. Früh am Morgen ist der gesamte Jahrgang nach Bern aufgebrochen, dort konnten sie dem Geschehen der beiden Kammern des Parlaments folgen. Im Nationalrat wurden Motionen zu asylrechtlichen Fragen (Umgang mit Asylsuchenden, die Sexualverbrechen begehen oder mit Lernenden in Bezug auf Lehrabbrüche) behandelt, bevor die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhielten, Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP) und ihrem Kollegen Kurt Egger (Grüne) Fragen zu stellen. Zum Abschluss ging es noch hoch hinaus: eine beeindruckende Aussicht war die Belohnung für 350 Stufen im Berner Münster.

Die Lernenden der dritten Klasse waren am Politiktag selbst in der Pflicht: In ihrer Rolle als Parlament haben sie Anträge ausgearbeitet und vorgetragen. Zu insgesamt fünf Themen (erster Schultag, Prüfungsverteilung, Turnhallenterrasse, Hausaufgaben, Maturanoten) oblag es diesem Jahrgang, Vorschläge für die Weiterentwicklung der KSK zu erarbeiten. Nach intensiver Diskussion – eine Plenumsleiterin/ein Plenumsleiter hat wie im richtigen Parlament darauf geachtet, dass Ablauf und Redezeiten streng eingehalten werden – wurden die angenommenen Anträge Rektor Marcello Indino übergeben. 

Auf Augenhöhe mit den Profis

Unter dem Motto «Politik hinterfragen» bestritten die 4. Klassen den Politiktag. Im Zentrum standen dabei zahlreiche Begegnungen mit jungen und erfahrenen Politikerinnen und Politikern, deren Positionen die Schülerinnen und Schüler buchstäblich hinterfragen konnten: Während die Klassen vormittags nacheinander mit zwei Jungparteien in Workshops zusammenarbeiteten, standen am Nachmittag Debatten zwischen erfahrenen Persönlichkeiten der Mutterparteien auf dem Programm. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler auch selbst aktiv, indem sie die am Vormittag erarbeiteten Positionen ins Gespräch einbrachten und die Aussagen der Politikerinnen und Politiker hinterfragten.

Der Politiktag als Ganzes bot beste Voraussetzungen für alle KSK-lerinnen und KSK-ler, in ihrer politischen Meinungsbildung voranzukommen. Das Bedauern, dass es solche Tage früher eher selten in der Schule gegeben habe, nämlich nur einmal alle vier Jahre, einte alle Parteien. Es wird eben doch nicht über alles gestritten.

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